Eine fundierte Vorlesung über die Entwicklung des Bundeslandes Vorarlberg und Entstehung des Landtages haben Tombola-Gewinner vom Bregenzer Gildenball der Bregenzer Faschingsgesellschaft (BFG) kürzlich im Landesarchiv erlebt. Über Einladung von Landtags-Vizepräsidentin Martina Rüscher umriss der Vorarlberger Föderalismus-Experte Univ-Prof. Peter Bußjäger von der Universität Innsbruck sehr anschaulich die Entwicklung von der landesherrlichen Obrigkeit mit frühen Landständen zu bürgernäheren Formen der Verwaltung und Repräsentation. Mit Ende der Habsburger-Monarchie konnte sich nach dem Ersten Weltkrieg Vorarlberg vor 100 Jahren aus der Tiroler Verwaltung lösen und als Land mit eigenem Parlament (3. November 1918 provisorische Landesversammlung) selbstständig machen. Die Landesverfassung 1919 wurde noch vor der Bundesverfassung beschlossen und konstituierte Vorarlberg als selbstständiges Land innerhalb des Bundesstaates Österreich. Seit 1919 gilt auch das Frauenwahlrecht. Derzeit sind fünf politische Parteien (VP, FP, Grüne, SP, Neos) im Landtag vertreten. Nach dem historisch-staatswissenschaftlichen Vortrag entwickelte sich eine rege Diskussion, die im lockeren Rahmen mit persönlichen Gespräch fortgesetzt wurde. Im Namen der Gewinner bedankte sich BFG-Innenministerin Mariette Eisendle bei Gastgeberin Rüscher für die aufschlussreiche Veranstaltung.